Veganuary: Kein Fleisch ist auch eine Lösung
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Veganuary: Kein Fleisch ist auch eine Lösung

Weltweit feiern Menschen den Veganuary – und verzichten im Januar auf den Verzehr von tierischen Produkten. Wie Unternehmen ihre Kunden von rein pflanzlicher Ernährung überzeugen wollen? Drei kreative Beispiele.

von Kevin Berg
Vegane Ernährung ist längst in der Mitte der Gesellschaft und damit auch bei Food-Konzernen angekommen. Photo by Free To Use Sounds on Unsplash

59,5 Kilogramm Fleisch verzehrte jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr 2019. Grund genug, es im Januar 2021 anders zu machen, denn der Veganuary steht an. Die Aktion wurde 2014 in Großbritannien ins Leben gerufen und erfreut sich seitdem weltweit immer größerer Beliebtheit. Wer sich bei der Kampagne anmeldet, erhält 31 Tage lang Ernährungspläne, Einkaufstipps oder Rezepte als Mail. Ziel ist es, allen Teilnehmern die Vorteile veganer Ernährung für Mensch und Klima näherzubringen.  

In diesem Jahr registrierten sich über 500.000 Nutzer auf der Veganuary-Webseite, um einen Monat vegan zu leben. Und die Unternehmen ziehen nach. Allein 150 deutsche Firmen kündigten Aktionen im fleischlosen Januar an. Selbst internationale Marken wie McDonalds oder Starbucks nehmen teil und brachten sogar neue vegane Produkte auf den Markt. Vom fleischlosen Frühstück bis zum veganen Pullover – drei kreative Wege, den Veganuary zu feiern.

Rocker hat ein Herz für Tiere

Flammen lodern, Blitze zucken auf, aus den Boxen wummert der Bass. Die deutsche Band Rammstein ist sicher vieles, aber gewiss nicht leise. Im Veganuary-Spot von LikeMeat zeigt Frontsänger Till Lindemann, dass er auch anders kann – er genießt und schweigt. Eine Hommage an den Kunstfilm „Andy Warhol Eating a Hamburger“ von Jørgen Lenth, in dem Warhol in aller Ruhe einen Burger verspeist. Ein eklatanter Unterschied ist dennoch vorhanden. Während Warhol einen klassischen Hamburger isst, genießt der Rammstein-Sänger eine „Pflanzenburger”. Das „Fleisch“ besteht rein aus pflanzlichen Zutaten. Welche Strahlkraft Lindemann hat, wird bei den Abrufzahlen des Videos ersichtlich. Ob auf deutsch, spanisch, englisch oder russsich – den Zuschauern gefällt, was sie sehen. Über 700.000 Aufrufe und knapp 900 Kommentare verbuchte das Video seit dem 31. Dezember. Viele nehmen sich ein Beispiel am Hardrocker. Getreu dem Motto: Was Till isst, esse ich auch. 

Märchen neu erdacht

Iglo verzichtet vorerst auf Videos und setzt auf die gute alte Plakatwerbung. Eine gezeichnete Adaption des Märchens „Rotkäppchen“ wird mit dem Slogan „Yes, ve gan“ garniert. Eine humoristische Abwandlung des Wahlkampfspruchs von Barack Obama. Die Kampagne für vegane Ernährung soll im Laufe des Jahres auch online weiterlaufen. Seit der Neustrukturierung 2014 setzt Iglo vermehrt auf vegetarische und vegane Produkte. Mittlerweile hat der Lebensmittelhersteller rund 50 vegane Produkte im Sortiment. Zusätzlich veranstaltet Iglo auf Facebook ein Gewinnspiel, bei dem die Follower vegane Überraschungsboxen gewinnen können. Wer keine bekommt, darf sich trotzdem gern im Sortiment von Iglo nach veganen Produkten umsehen und sich wie der Wolf der Veganuary-Bewegung anschließen. 

Vegan im Mund und auf der Haut

Riesige Burger, Pommes und diverse Softdrinks – McDonalds ist der Inbegriff von Fast Food. Seit einiger Zeit finden sich auch vegane Produkte auf der Speisekarte. Auf diese macht die Schnellrestaurantkette nun im Veganuary aufmerksam. Als besonderen Anreiz gibt es den Big Vegan TS bis Mitte Februar vergünstigt im Menü. Die Aktion soll Kunden zum Testen der pflanzlichen Produkte animieren. Begleitet wird die Aktion mit regelmäßigen Posts in den sozialen Netzwerken. Als Highlight hat die Fast Food-Kette vegane Pullover designen lassen. Diese werden im Laufe des Veganuary an Nutzer aus der Community verlost. Der Grafiker Falk Klemm entwarf den exklusiven Hoodie, über den sich bald McDonalds-Kunden freuen dürfen.

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Kevin Berg

Kevin Berg, Jahrgang 1993, studierte Journalismus in Berlin, ehe es ihn nach Schwerin verschlug. Wann immer der gebürtige Neubrandenburger Zeit findet, verfolgt er in diversen Medien alle möglichen Sportarten. Seit Kevin neun Jahre alt ist, steht er selbst regelmäßig in der Sporthalle und trainiert Qwan Ki Do, eine asiatische Kampfkunst.

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