280 Angestellte mit einer Bedienungsanleitung
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280 Angestellte mit einer Bedienungsanleitung

IKEA steht für günstige Möbel, Köttbullar mit Preiselbeer-Kompott und übervolle Verkaufshallen an den Wochenenden. In Australien jedoch für effektives Recruiting.

von Redaktion

Briefing

  • Unternehmen: IKEA
  • Jahr des Hacks: 2012
  • Ort: Australien
  • Branche: Handel
  • Disziplin: Recruiting
  • Problem: Personal für neuen Standort
  • Lösungsansatz: Innovatives Job-Beschreibung

Einleitung: Australien, das sind unendliche Weiten berauschender Natur, tiefenentspannte Surfertypen und natürlich: Kängurus. IKEA ist dagegen für billige Billy-Regale und schwedische Snacks bekannt. Wie passt das zusammen?

Ziemlich gut. Aber keine Angst: Es geht nicht um Känguru-Köttbullar. Sondern um eine der erfolgreichsten Expansions-Strategien der vergangenen Jahre und eine ebenso erfolgreiche Recruiting-Kampagne.

Ausgangslage: IKEA ist in Australien eine einzige Erfolgsgeschichte. Die Läden sprießen aus dem Boden, große Lagerzentren wurden schon gebaut. Die Australier klemmten schnell nicht nur Surfbretter, sondern auch schwedische Furniermöbel auf ihre Autodächer.

Doch IKEA stand wegen des rasanten Wachstums auch vor einer großen Aufgabe: Das Unternehmen musste Mitarbeiter finden. Denn anders als das Know-How konnte das Möbel-Imperium die Mitarbeiter nicht einfach aus Europa nach Ozzieland exportieren. Was tun?

Eine geniale Idee haben

Die Problemlösung: Aus dem IKEA-Slogan "assemble your furniture" wurde "assemble your future" - bau dir deine Zukunft zusammen. Die Recruiting-Experten von IKEA entwickelten eine Bewerbungs-Anleitung in Form der "beliebten" Möbelaufbau-Anleitungen. Unter dem Titel „Cäreer“ legte IKEA die Bewerbungs-Anleitung in jeden Produkt-Karton. Sie brachten Ihre Job-Annoncen nicht mit Millionen-Budgets zu den Kunden – die Kunden holten sie sich selber ab und bezahlten auch noch Geld dafür. Super! 

Besonders smart: Die einfache Verbreitung der Stellenangebote über die Kunden. Noch cleverer: Dass die Annoncen nur an Personen „ausgespielt“ wurden, die IKEA nicht nur kennen, sondern dort auch einkaufen, also bereits eine Verbindung zum Unternehmen aufgebaut haben.

Erfolg:

Ohne große Werbeanzeigen generierte  IKEA  innerhalb kurzer Zeit über 4000 Bewerbungen und 280 Anstellungen. Eine Millionen-Reichweite im Netz über Online Medien und YouTube verstärkte die Außenwirkung.

Unser Tipp:

Dieser Trick ist wunderbar einfach zu kopieren. Jeder kann seinen Kunden Stellenangebote in das Paket oder in die Einkaufstüte packen. Wichtig ist aber: Die Lösung muss ansprechend und charmant sein. Flyer landen fix im Mülleimer, eine liebevoll gestaltete „Bau-Anleitung“ zum neuen Job nicht.

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