Briefing:
- Unternehmen: Nintendo
- Ort: Kyōto, Japan
- Branche: Unterhaltungselektronik
- Disziplin: Content Marketing
- Erfolg: Virale Reichweiten
Hintergrund: Für alle, die es nicht wissen, weil sie ohne Gameboy und Konsole aufgewachsen sind: Bei Super Mario geht es darum, den Namensgeber des Spiels durch verschiedene Welten zu führen. Man muss fiesen Schildkröten ausweichen oder per Sprung auf den Kopf erledigen, Lava-Meere überwinden, auf Berge springen. In der Szene nennt man so ein Spiel: Jump and Run. Springe und renne.
Idee: Die Welten der Spieleserie genießen Kultstatus. Grüne Wiesen, Schneewelten, Unterwasser-Abenteuer oder Geisterhäuser – die Entwickler waren schon immer kreativ. Vor ein paar Jahren entschloss sich Nintendo dazu, Millionen Spielern ein teures Geschenk zu machen. Nintendo entwickelte einen Editor (den Super Mario Maker), mit dem Zocker ihre eigenen Welten bauen konnten. Mit Hindernissen, den Gegnern, mit verschiedenen Welten als Vorlage.
Ein Hype der hunderttausend Welten
Erfolg: Diese Welten konnten selbst bespielt oder für andere hochgeladen werden. In der Fanszene grassierte ein regelrechter Hype. Auf einmal war alles möglich: Die Schwierigkeit der Level war selbst zu bestimmen. Die User konnten spektakuläre Fallen und wahre Revolutionen in das Kultspiel einbauen.
Sucht man bei YouTube nach dem „Super Mario Editor“, erhalten die Suchenden 762.000 Ergebnisse. Ein Erklärungsvideo allein hat schon fast 6 Millionen Views erzielt. Der Preis des Editors liegt übrigens bei 30 bis 40 Euro. Nintendo beschafft sich nicht nur hochklassigen Videocontent und sensationelle Reichweiten, sondern verdient auch durch den klassischen Vertrieb.
Learnings: Für die meisten Unternehmen ist so eine Kampagne allein preislich undenkbar. Umso wichtiger ist das Learning dieser Kampagne. Das verrät, welche Bausteine die essentiellen Bestandteile einer starken UGC-Kampagne sein sollten:
- Die User müssen Spaß haben, wenn sie den Inhalt erstellen.
- Die Inhalte müssen herausfordern, damit sich User bemühen. Das sorgt für gute Inhalte.
- Es muss ein Gadget geben, mit denen der Inhalt besonders entwickelt und dargestellt werden kann. Das kommt sowohl dem Produzenten als auch dem Konsumenten zugute.
- Die User müssen Beachtung finden und Wertschätzung spüren. Oder in einem Wort: Aufmerksamkeit.
Neuen Kommentar schreiben