Die Generation Z und das Büro
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Die Generation Z und das Büro

Christoffer Süß ist Marketingleiter beim Büromöbelhersteller PALMBERG. Wir haben ihn gefragt, was die Büros für die Generation Z können müssen. #nureinefrage

 

von Hannes Hilbrecht
Christoffer Süß ist Marketing-Leiter bei PALMBERG in Schönberg. © PALMBERG

#nureinefrage: Die Generation Z erobert den Arbeitsmarkt. Sie tickt ganz anders als andere Generationen. Sie ist selbstbestimmter, individueller und stellt mehr Anforderungen. Was müssen wir bei der Planung von neuen Arbeitswelten bedenken?

Christoffer Süß: Die Generation Z wird das Büro verändern. Mir wird allerdings zu oft zu isoliert über die Generation Z geredet. Wir wissen viel über diese jungen Menschen: Wie sie ticken, welche Stärken und Schwächen sie mitbringen. Was mir zu kurz kommt, ist die Frage, wie die Generation Z im Zusammenspiel mit den anderen Mitarbeitern die Kultur in den Unternehmen verändern wird.

Nur weil die Zs jetzt nach und nach auf den Arbeitsmarkt drängen, dürfen wir ja nicht den im Moment noch viel größeren Teil der "Nicht-Zler" in den Unternehmen vergessen. In den meisten Firmen und in vielen Abteilungen arbeiten Babyboomer, Millennials, die Ys und jetzt die Zs in einem Team zusammen. Kollegen, die vor 30 Jahren in ihren Jobs begannen, kollaborieren mit sehr jungen Mitarbeitern, die in einer digitalen Welt groß geworden sind. Da gibt es viel Raum für Missverständnisse, aber eben auch für fruchtbaren und notwendigen Wissenstransfer.

Wenn ich diese Entwicklung in der Arbeitswelt betrachte, spreche ich gerne vom Z-Faktor. Die neue Generation verändert nicht alles, aber sie wirkt mit ihren Eigenschaften und Einstellungen auf die Kollegen – genauso wie die älteren auf die jüngeren Einfluss haben. 

Ein Beispiel: Das Verschmelzen von Arbeits- und Berufsleben war für meine Generation selbstverständlich. Nach Feierabend oder am Wochenende E-Mails zu bearbeiten – kein Problem. Jetzt sehen wir die deutliche Trennung mancher Zs zwischen Arbeit und Freizeit und denken uns: Eigentlich haben sie Recht. Viele Einstellungen der Generation Z teilen die älteren Mitarbeiter, nur wurden diese anders erzogen und im Berufsleben geprägt. Sie fordern nicht so offensiv wie die Zs.

Wir müssen daher bei der Büroplanung und Einrichtung mit der Generation Z einen zusätzlichen Faktor berücksichtigen. Das Büro muss nicht nur einen produktiven Arbeitsplatz für jedes Individuum bieten, sondern zwischen unterschiedlichen Generationen moderieren und vor allem für alle gleichzeitig funktionieren.

Als Möbelhersteller fragen wir uns natürlich trotzdem, wie wir Büros ganz konkret für die kommenden Generationen gestalten können. Wir wissen ja, dass die Individualisierbarkeit wichtiger wird. Möbel müssen von den Mitarbeitern anpassbar sein. Damit meine ich nicht nur höhenverstellbare Tische oder Regalsysteme, die wir händisch verändern. Die Mitarbeiter sollen das Gefühl bekommen, dass ihr eigener Arbeitsplatz individualisierbar ist und er ihrer Persönlichkeit entspricht. Dabei geht es vielleicht sogar mehr um das Gefühl, etwas anpassen zu können, als um die Veränderung selbst.

Eine Idee, die ich diesbezüglich sehr charmant finde: die Mitarbeiter bei der Ausstattung des Arbeitsplatzes miteinzubeziehen. Das fängt bei der Technik an und endet bei der Wahl des Mobiliars. Das ist für Unternehmen eine Chance, Wertschätzung zu zeigen. 

Zur kompletten Perspektive von Christoffer Süß und t3n-Redakteure Andreas Weck

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In diesem Artikel
Hannes Hilbrecht

Hannes, Jahrgang 1993, gestaltet Content-Marketing-Projekte für die Digital-Agentur MANDARIN MEDIEN. Schrieb zuvor für Medien wie ZEIT ONLINE, den Berliner Tagesspiegel oder NDR.de. Ist nebenbei Fußballkolumnist. Erzählt jedem, den er trifft, dass er LeBron James interviewt hat. Für euch erreichbar unter: hannes.hilbrecht(ett)growsmarter.de

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