Kommunikation: Denken wie ein Pilot
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Kommunikation: Denken wie ein Pilot

Jonathan Szaruga ist Jungunternehmer und arbeitet als Coach für Kommunikation. Seine drei Express-Learnings für Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter richtig ansprechen wollen.

von Jonathan Szagura

Ich lerne jeden Tag dazu. Das ist das Tolle an Kommunikation. Sie bietet uns immer wieder neue Aufgaben. Es wird nicht langweilig. In meinen Coachings ist mir eines besonders wichtig: Ich möchte nicht nach Patent-Antworten suchen, die es nicht gibt. Sondern ich möchte sensibilisieren und auf die wesentlichen Techniken unfallfreier Kommunikation hinweisen.

Die wichtigste Regel will ich in diesem Text gleich selbst anwenden: Halte deine Ansprachen kurz. Erwartet also nicht zu viel Text.  

1. Lerne die Basics richtiger Kommunikation

Viele Führungskräfte mit Mitarbeiterverantwortung, die ich kennenlernen durfte, haben einen entscheidenden Fehler gemacht. Sie wollten zu viel lernen. 

Ihr Ziel war: Alle Fehler, die man machen kann, auswendig lernen und ausschließen. Und sie wollten am liebsten 100 verschiedene Kommunikationstechniken studieren. Das ist gut gemeint, aber nicht immer zielführend. Zu viele Regeln und Schranken im Kopf können uns in der Kommunikation sogar eher behindern als helfen. 

Jeder sollte sich auf das Fundament der Kommunikation konzentrieren, dann wird sie wirklich erfolgreich.

Ich gebe in meinen Sessions ein einfaches Beispiel: Falschgeld. Wir haben dort die Wahl, uns alle möglichen Fakes oder Tricks der Fälscher einzuprägen. Oder aber wir konzentrieren uns auf die Merkmale von echtem Geld. Das ist viel weniger Lernaufwand und demnach langfristig viel effektiver.

2. Denke wie ein Pilot

Ein Pilot muss unglaublich viele Dinge beachten. Wie viel Sprit muss das Flugzeug tanken? Wie wird das Wetter? Wie lange beträgt eigentlich die Flugzeit? Und wie planen wir die Pausen während eines interkontinentalen Fluges?

All diese Fragen kann ein Pilot erst dann beantworten, wenn er weiß, wohin er überhaupt fliegt. Das Ziel muss klar sein. Ansonsten gibt es keine richtigen Antworten.

Das ist eigentlich nichts Neues. Aber obwohl das selbstverständlich ist, vergeuden wir viele Meetings und Gespräche, weil wir uns kein Ziel gesetzt haben. Jede Führungskraft muss mit einem klaren Ziel in ein Gespräch gehen. Nur dann kann man Gestik, Mimik und Stimmlage ideal auf den Gesprächspartner anpassen.

3. Spreche die "Sprache" deines Gegenübers

Eine Führungskraft kann inhaltlich perfekt vorbereitet sein und alle wichtigen Kommunikations-Basics beherrschen. Und trotzdem misslingt ihr so manches Gespräch. 

Der Grund ist simpel: Fast jeder von uns spricht eine andere Sprache. Ein Programmierer fokussiert sich auf andere Wörter als ein Buchhalter. Gute Kommunikatoren müssen wissen, wer ihnen gegenübersitzt. Im Idealfall stellen sie sich vor einem Gespräch mit einem Mitarbeiter drei wesentliche Fragen:

Was weiß der Kollege bereits über das Thema? 

In welcher Situation befindet er sich? 

Was hat er schon für Erfahrungen im Job gesammelt?

Mit diesem Wissen können wir den Inhalt, den wir kommunizieren wollen, an den Gesprächspartner anpassen. Mit einem großen Ziel: Dass der Mitarbeiter die Relevanz sieht, die er erkennen soll. 

In diesem Artikel
Jonathan Szagura

Jonathan ist Kommunikationscoach und Jungunternehmer. Sein Ziel: Führungskräfte zu besseren Kommunikatoren machen. 

 

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