Laufe nicht dreimal gegen die gleiche Wand
Online Marketing

Laufe nicht dreimal gegen die gleiche Wand

GrowSmarter ist seit einem Monat online. In der Distribution gab es einige schmerzhafte Learnings – mit klaren Folgen für unser Handeln. Unser neues Mitmachformat "3 Learnings" in der Premiere.

von Hannes Hilbrecht
LinkedIn soll bald mehr Traffic bringen als Facebook – und GrowSmarter gleichzeitig besser mit dem Leser vernetzen. © Photo by Ryoji Iwata on Unsplash

1. Facebook ist für (manche) Medien nicht mehr sexy

Bevor ich bei GrowSmarter anfing, habe ich die Hartplatzhelden betreut. Die Hartplatzhelden, das YouTube für den Amateurfußball, waren mal eine große Sache – nämlich "Tagesschau-Groß". Als sie im Jahr 2010 einen prestigeträchtigen Medien-Prozess gegen den DFB gewannen, berichtete der Rundfunk ausführlich. Oliver Fritsch, Gründer der Hartplatzhelden, schrieb darüber eine mitreißende Reportage in der brandeins.

Drei Jahre nach Prozessende sollte ich als verantwortlicher Redakteur das Projekt wieder sexy machen. Wir hatten Kooperationen mit dem ZDF-Sportstudio und Derbystar, heute Bundesliga-Ballsponsor, jede Woche dutzende tolle Amateurfußball-Videos und eine Community, die kommentierte, likte und teilte was das Zeug hielt. Und trotzdem wuchsen wir nur in der Geschwindigkeit einer altersschwachen Schildkröte. Geld, um uns Reichweite zu kaufen, hatten wir nicht. Wir drehten uns im Kreis und stellten fest: Low-Budget ist Facebook eine Lotterie. Selbst wenn Du tollen, exklusiven Content bietest.

Key-Learning: Du bist ein kleines Medium ohne Goldmine im Keller? Kill Facebook als wichtigsten Kanal.

2. Scheiter schnell – sonst stirbst Du langsam

Ich hätte es also wissen müssen: Facebook ist für GrowSmarter womöglich ein Stinker. Aber: Bei unseren Marketingplanungen und Social-Media-Konzepten dachten wir an Facebook als Erstes. Es sollte die Basis unserer Distribution sein. Facebook-First. Ist einfach so. Machen alle anderen auch. Ohne Facebook geht nichts. Wir steckten also nicht nur Werbemittel, sondern auch wertvolle Zeit in das wichtigste soziale Netzwerk. Der Facebook-Redaktionsplan stand als erstes und aus Zeitgründen wandelten wir diesen für die anderen Kanäle lediglich in Nuancen ab. Verheerend. Unsere Performance bei Facebook war nicht gut. Instagram funktionierte dagegen besser. Viel besser.

Wichtig: Facebook hat noch immer viele Stärken. Gerade in der Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden. Auch für große, also etablierte Medien ist der Channel immer noch wichtig. Was es für Underdogs wie GrowSmarter umso schwieriger macht, die wenige Aufmerksamkeit und Lesezeit ausgerechnet auf uns zu ziehen. Zumal wir uns als Tool für die tägliche Arbeit begreifen, wofür Facebook als Prokrastinationsblase schlicht ungeeignet ist.

Wir veränderten unsere Prioritäten. Verzichteten auf eine teure Facebook-Kampagne. Bewerteten die Kanäle nach wenigen Wochen neu und setzten beispielsweise Instagram vor Facebook.

Key-Learning: Laufe nicht dreimal gegen die gleiche Wand, verschwende keine Zeit. Trockne die blutige Nase, wechsel das T-Shirt, und probiere etwas, was nicht so doll wehtut.

3. LinkedIn ist die Zukunft

LinkedIn skaliert in Deutschland. Um das zu erkennen, muss man nicht mal den Business-Insider lesen. Ein Spaziergang durch Berlin genügt. Das Medium wirbt auf Werbetafeln offensiv um Mitglieder und wird in Zukunft ganz sicher massiv an Bedeutung gewinnen. LinkedIn ist attraktiv – das haben auch wir Monate nach allen anderen verstanden. Nicht nur, weil LinkedIn massiv wächst, es bietet GrowSmarter auch sechs starke Vorteile, die ich zwecks Lesefreundlichkeit hier jetzt stumpf aufzähle:

  • LinkedIn ist ein Tool für den Arbeitsalltag Wir selbst wickeln knapp 33 Prozent unserer Interview-Anfragen und externen Kontakte über den LinkedIn-Chat ab.– für Vernetzung, Weiterbildung, Vertrieb zunehmend im Gebrauch
  • Die organischen Reichweiten sind enorm. Mit einem Post erreichte ich bei 80 Kontakten innerhalb von wenigen Stunden über 1000 Personen aus unserer Zielgruppe.
  • Würdest Du eine Freundschaftsanfrage von mir bei Facebook annehmen? Nein, sicher nicht. Bei LinkedIn klappt die Vernetzung ganz unkompliziert. Ein Netzwerk kann schließlich nicht groß genug sein.
  • Durch das Vertaggen von Interviewpartnern oder Unternehmen verbreitet man automatisch die Distributions-Reichweite. Schließlich landet man auch in den Feeds der getaggten Personen.
  • Auf den ersten Blick ist erkennbar, ob Menschen, die mit unseren Beiträgen interagieren, für uns interessant sind. Die meisten LinkedIn-User teilen nämlich Position und Unternehmen mit der Öffentlichkeit.
  • Beiträge, die direkt bei LinkedIn veröffentlicht werden, performen in der eng gefassten Zielgruppe zum Teil herausragend. Momentan nur bei Anderen, bald auch bei uns.

Key-Learning: Starte mit Linked-In. Sofort. Und abonniere die ersten Gehversuche vom offiziellen GrowSmarter-Kanal.

 

Mach mit!

3 Learnings ist ein Mitmachformat. Du möchtest Deine Learnings Marketing- und New Work Experten präsentieren? Schreib uns eine Mail hallo@growsmarter.de mit Deinen 3 Learnings (500 - 1000 Zeichen pro Learning) und Infos zu Deiner Person. Oder alternativ: Schreib uns, warum wir Dich interviewen sollten.

In diesem Artikel
Hannes Hilbrecht

Hannes, Jahrgang 1993, gestaltet Content-Marketing-Projekte für die Digital-Agentur MANDARIN MEDIEN. Schrieb zuvor für Medien wie ZEIT ONLINE, den Berliner Tagesspiegel oder NDR.de. Ist nebenbei Fußballkolumnist. Erzählt jedem, den er trifft, dass er LeBron James interviewt hat. Für euch erreichbar unter: hannes.hilbrecht(ett)growsmarter.de

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