Performance Marketing: Aus dem Recruiting lernen
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Performance Marketing: Aus dem Recruiting lernen

Sven Junker ist ein Online Marketer, der jetzt auch Recruiting macht. In #nureinefrage verrät er, was das Performance Marketing aus dem Recruiting lernen kann.

von Hannes Hilbrecht
Sven Junker wechselte aus dem Hochschulbereich zu Mandarin Medien. ©mandarin medien

Personal Marketing läuft heute zum großen Teil online. Aber was kann man aus dem Recruiting für die Werbung lernen?
Diese Frage ist kompliziert. Das Personal Marketing findet, wie gesagt, heute hauptsächlich online statt. Wir denken in der Regel umgekehrt und fragen uns vielmehr: Was können wir aus dem klassischen Performance Marketing für das Recruiting anwenden?

Nach längerem Brainstormen ist mir jedoch ein gewichtiger Punkt eingefallen, in dem der Performance Marketer vielleicht vom Recruiting lernen kann. Mein Stichwort: Authentizität.

Im Personal Marketing haben wir meistens genau eine Chance, um den Bewerber von einem Unternehmen als Arbeitgeber zu überzeugen. Wir skizzieren eine Stellenbeschreibung, und die muss möglichst verlockend sein und trotzdem immer authentisch bleiben. Der Bewerber, den wir erreichen wollen, muss genau wissen, was ihn beim neuen Job erwartet. Er muss sich das Unternehmen und seine mögliche Rolle bildhaft vorstellen können.

Gleichzeitig dürfen wir nur das versprechen, was der Job und die neue Organisation auch tatsächlich halten können. Wenn ein erfolgreicher Bewerber merkt, dass der Job nicht das ist, was er sich vorgestellt hat, verlässt er womöglich seinen neuen Arbeitgeber. Mit dieser Fluktuation sind hohe Kosten verbunden und das Personalproblem des Arbeitgebers bleibt ungelöst. Keine Seite ist zufrieden, schon gar nicht wir als Agentur. Der Worst Case. Womöglich hat der Angestellte für den vermeintlichen Traumjob sogar seinen Wohnort und einen zufriedenstellen Arbeitsplatz aufgegeben. Den Faktor Mensch haben wir beim Personal Marketing immer im Hinterkopf.

Beim Performance Marketing geht es häufig allein um den Verkauf von Produkten. Auch da gilt es, diese Produkte möglichst attraktiv zu beschreiben. Der potenzielle Kunde soll sich auf den unterschiedlichen Kanälen möglichst schnell für den Kauf entscheiden – oder zumindest weitere Informationen über das Produkt einholen wollen.

Präsentieren wir ihm dafür ein ungenaues Bild vom Produkt, sei es über Text, Video oder in einem anderen Format, entscheidet sich der Käufer eventuell gegen das Angebot. Noch schlimmer: Versprechen wir ihm zu viel, und der Kunde ist nach dem Kauf enttäuscht, leidet die Authentizität des Anbieters.  Heute ist Authentizität in "Werbung" wichtiger als früher, weil die Bewertung der Kunden im Internet transparent geworden ist.

Und: Der Kunde baut keine Loyalität auf und wiederholt seinen Kauf nicht, was gerade bei kleineren Produkten wichtig ist. Das ist hier der Worst Case. Um ihn zu vermeiden, sollten Produkttexte und Beschreibungen mit der gleichen Präzision und Vorsicht geschrieben werden, wie eine aufrichtige Stellenanzeige.

Quick & Dirty

Deine ungefilterte wöchentliche Arbeitszeit: 45 bis 50h

Dein Lieblingstool: Mein Laptop – der ständige Begleiter – er ist der Knotenpunkt zwischen unseren Kunden, meinen Kollegen und der Familie.

Diese Menschen inspirieren Dich: Der Segler Wilfried Erdmann. Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht und blieb auch mit zunehmendem Erfolg authentisch. Bis ins hohe Alter.

Deine größte Herausforderung: Ich werde Vater und will für unseren Nachwuchs ein verantwortungsvoller Elternteil sein.

Mein nächster Vorsatz: Mich in allen Formaten meines neuen Jobs voll einzubringen.

In diesem Artikel
Hannes Hilbrecht

Hannes, Jahrgang 1993, gestaltet Content-Marketing-Projekte für die Digital-Agentur MANDARIN MEDIEN. Schrieb zuvor für Medien wie ZEIT ONLINE, den Berliner Tagesspiegel oder NDR.de. Ist nebenbei Fußballkolumnist. Erzählt jedem, den er trifft, dass er LeBron James interviewt hat. Für euch erreichbar unter: hannes.hilbrecht(ett)growsmarter.de

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