1000 Kontakte mit LinkedIn
New Work

1000 Kontakte mit LinkedIn

Das australische Software-Imperium Atlassians stand vor einem Problem: Wie Entwickler finden, wenn der eigene Personalmarkt erschöpft ist.

von Hannes Hilbrecht

Briefing:

  • Das Unternehmen: Atlassians
  • Jahr des Hacks: 2012
  • Ort: Sidney
  • Die Branchen: It & Software
  • Disziplin: New Work
  • Problem: Personal nach Australien locken
  • Lösungsansatz: Recruiting in Europa

Ausgangslage: Wie die Techfirma Atlassians im Jahr 2011 feststellte, gab es einen gravierenden Mangel an IT-Experten auf dem australischen Personalmarkt. Das Unternehmen wollte wachsen, konnte aber nicht. An den Hochschulen sank sogar die Zahl der Informatik-Absolventen. Die Firma sah nur eine Lösung: Internationales Recruiting.

Problemlösung: Atlassians setzte zunächst auf eine LinkedIn-Research. Besonders im Fokus: UX-Experten. Mitten im europäischen Winter sah die Zielgruppe bei LinkedIn und anderen Social Media die Anzeigen von Atlassian. Eines der Motive: Der Blick auf den australischen Strand, die Sonne im Gesicht junger Menschen. In Deutschland klebte der Schneematch auf dem Bürgersteig, und in den IT- und Softwarebüros wuchs das Fernweh.

Die smarte Anzeigenkampagne hatte Erfolg. Die Anzahl der Ux-Experten, die Atlassian bei Facebook folgten, wuchs um 35 Prozent. Dem Unternehmen ging es dabei noch nicht um Bewerbungen, sondern zunächst nur um Aufmerksamkeit und Branding.

Rekrutier reisen durch Europa

Als die vorhanden war, tätigte Atlassian vor dem großen Finale noch einen smarten Move: Die Firma sensibilisierte alle bestehenden Mitarbeiter dafür, die eigenen LinkedIn-Profile aufzuhübschen. Auch wurden die Angestellten intensiv gebrieft. Sollten europäische Entwickler sie anschreiben und Nachfragen stellen, sollten diese konkret antworten können.

Der smarteste Move stand am Ende des Plans: Ein alter VW-Bus, blau und gelb bemalt, auf dem Dach ein Surfbrett. Das brummende Klischee fuhr durch Europa, am Bord die Recruiter von Atlassian. In Städten wie Berlin und London suchten sie den direkten Kontakt zur ihrer Zielgruppe. Über die sozialen Medien konnten sie ihre Präsenz ankündigen und die Veranstaltung bewerben.

Erfolg

Die Folge: großes Interesse bei einer spezifischen Zielgruppe. Ca. 1000 interessante Bewerber kamen in Kontakt mit Atlassian. Über 15 Anstellungen entsprangen alleine der ersten Kampagne. 

Unser Tipp:

So einfach es klingen mag: Wenn die Bewerber nicht zu einem selbst kommen, müssen Unternehmen sich selbst auf die Beine machen. In Deutschland gibt es ein ähnliches Beispiel mit der Xing-Tochter kununu. Die gliederte eine Tech-Firma von Wien nach Berlin aus, um High-Potencials zu finden. 

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