2000 Bewerbungen nach Offenlegung der Gehälter
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2000 Bewerbungen nach Offenlegung der Gehälter

Transparente Gehälter bescherten einem Software-Unternehmen zahlreiche Bewerber. Doch welche Vorteile bringt eine gläserne Gehaltsstruktur?

von Redaktion

Briefing:

  • Unternehmen: Buffer
  • Jahr des Hacks: 2013
  • Ort: San Francisco, USA
  • Branche: Software
  • Disziplin: Recruiting
  • Strategie: Offenlegung der Gehälter
  • Erfolg: 2000 Bewerbungen

Allgemein: Gehälter offenlegen oder zurückhalten? Das ist eine schwierige Frage. Sie ist kaum pauschal zu beantworten. Es hängt nämlich nicht nur von den Unternehmen ab, sondern auch von den Mitarbeitern. Möchte man, das jeder weiß, wie viel man selbst verdient? Konflikte sind da vorprogrammiert Es gibt aber auch große Vorteile wie im Falle des US-Unternehmens Buffer. 

Das Unternehmen: Buffer ist ein Software Unternehmen aus San Francisco, das Social-Media-Tools baut. 82 Mitarbeiter arbeiten für die Company, die wie kaum ein anderes Unternehmen für eine gläserne Firmenkultur steht. Die Gehälter sowie die Wirtschaftsbilanzen sind auf der Website transparent aufgeführt. 

Die Aktion: Buffer legte schon vor einigen Jahren alle Gehälter offen. Ebenso die Formel, mit der die Gehälter berechnet werden. Bei Buffer setzt sich das Jahresgrundgehalt aus folgenden Bausteinen zusammen: Die Rolle im Unternehmen, die Erfahrung, die Lebenserhaltungskosten sowie dem Vergleich mit den Durchschnittsgehältern in der Standortstadt. Sowohl die Gehälter aller Mitarbeiter sowie die genaue Formel werden hier erklärt

Erfolg: Durch die Offenlegung der branchenüblich hohen Grundgehälter machte sich Buffer gleich aus mehrenden Gründen interessant. 

  • Die hohen Summen lockten Bewerber an.
  • Die Transparenz versprach eine offene Firmenkultur.
  • Frauen verdienen teilweise mehr als Männer und werden bei Buffer nicht ausgegrenzt.

Alleine diese drei Oberpunkte sprachen mehre Bewerberinteressen- und Gruppen an. Der unmittelbare Erfolg: In der Zeit nach der Offenlegung der Gehälter gab es über 2000 Bewerbungen. Ein weiterer soft fact: Durch die Offenlegung wurden die Mitarbeiter angesprochen, die für diese Art der Kollaboration offen sind. 

Besonderer Vorteil: Transparenz kann produktiver machen, zum Beispiel, wenn Mitarbeiter sehen, was eine Beförderung für den Verdienst ausmacht. Studien stellten fest: In Unternehmen, die Löhne transparent darstellen und das Gehaltsgefälle nicht zu hoch war, machten Mitarbeiter mehr Überstunden, schrieben mehr Mails und generierten mehr Sales.

 

 

 

Wer sollte diese Strategie erwägen?

Unternehmen, die sich über Transparenz einen USP aufbauen wollen und zudem überdurchschnittlich gut zahlen. Und Unternehmen aus Branchen, in dem die Gehälter zuletzt deutlich stiegen und somit über der Erwartung potenzieller Bewerber liegen.

Lesetipp:

Das Unternehmen "Einhorn" aus Berlin präsentiert sich bei den Gehältern ähnlich offen. Wir haben dem PR-Chef #nureinefrage gestellt.

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