- Unternehmen: Crew
- Jahr des Hacks: 2012
- Ort: Kanada
- Branche: Personal-Vermittler
- Disziplin: Online Marketing
- Ziel: Reichweite
- Lösungsansatz: Freebies
Ausgangslage: Crew geht es im Jahr 2012 nicht gut. Das Start-Up, das Freelancer in Jobs vermittelt, hat zwei große Probleme: Es fehlen die Kreativen, die sich vermitteln lassen, und die Kunden, die die Kreativen abnehmen. Mikael Cho, einer der Gründer, kämpft mit seinen Kollegen um die Firma.
Mit dem beinahe letzten Budget werden für die neue Website Hochglanzfotos gemacht. Für Crew nach langem Zaudern eine große Investition. Die Fotos, die es im Web zu erwerben gibt, sind entweder zu schlecht oder zu teuer. Manchmal sogar beides gleichzeitig, schreibt Cho später im Crew-Blog.
Nach dem Foto-Termin in einem Kaffee sind die Crew-Mitarbeiter zufrieden, die Aufnahmen sind gut geworden. Doch von den vielen Motiven können sie nur eines gebrauchen.
Die Idee & Umsetzung: Mikael Cho hat eine Idee. Sie wird sein Leben verändern. Cho beschließt, einen tumblr-blog zu starten und die Überbleibsel des Fototermins zu verschenken. Schließlich gehören Crew die Lizenzen. Was damit geschieht, ist ihre Sache. Zuvor hatte sich Cho an die eigenen Probleme mit dem teuren Bildmaterial erinnert. Es gibt sicher viele im Internet, die gute und kostenlose Stock-Bilder gebrauchen könnten. Nachdem er das Theme seines Tumblrs ausgewählt hat findet er einen Namen: Unsplash. Er verspricht, jede Woche zehn neue kostenlose Fotos hochzuladen.
Die Distribution: Cho verteilt den Link zum Tumblr auf der US-Plattform HackerNews. Hier tummeln sich hunderttausende Nutzer aus den Epizentren der nordamerikanischen Kreativ-Industrie. HackerNews funktioniert dabei ähnlich wie Reddit: Die Nutzer bewerten Beiträge als gut oder schlecht. Die hilfreichen Posts rücken in den Threads ganz nach oben. Als Cho den Link zu Unsplash postet, stillt er damit ein großes Nutzerbedürfnis. Hunderte reagieren positiv auf seinen Beitrag. Wer HackerNews aufruft, landet bei Cho.
Der Erfolg: Durch Unsplash werden binnen weniger Stunden 50.000 Nutzer auf Unsplash aufmerksam. Das damals neuartige Angebot der kostenlosen Bilder überschwemmt das Web auf allen Kanälen. Ein Großteil kommt aus Crews Zielgruppen. Die Wellen schiebt auch das vermeintlich manövrierunfähige Schiff Crew an. Das Start-Up rettet sich und Unsplash wächst zur größten kostenlosen Bildbank heran - mit über 600 Millionen Bildaufrufen pro Monat. Die Ausgaben für die Kampagne lagen bei 19 Dollar plus drei Arbeitsstunden.
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