Briefing:
- Unternehmen: Nike Running
- Jahr des Hacks: 2018
- Ort: Oregon, USA
- Branche: Kommunikation
- Disziplin: Instagram Post
- Strategie: abstraktes Produktbild
- Erfolg: mehr als 500.000 Reaktionen
Das Unternehmen: 35 US-Dollar kostete der Erfolg - das Markenzeichen von Nike, der sogenannte “Swoosh”. Eine Studentin entwarf das Logo zum Spottpreis. Jahre später, als das Logo längst Kult war, erhielt sie im Gegenzug ein saftiges Aktienpaket. Wert unbekannt. Man kann aber davon ausgehen, dass es sich für sie gelohnt hat.
Begonnen hat der Siegeszug der Marke aus dem Kofferraum heraus. Ein Rückblick: Phil Knight, der Gründer des Sport-Imperiums, arbeitet ab 1962 zunächst als Vertriebspartner der japanischen Marke Tiger-Schuhe, die später in Asics umbenannt wurde. Die Nachfrage nach günstigen und hochwertigen Schuhen in den USA ist groß. Die Verkaufsfläche “Kofferraum” reicht bald nicht mehr aus. Neue Mitarbeiter werden eingestellt und Knights ehemaliger Leichtathletik Coach, Bill Bowerman, wird zum Geschäftspartner. Im Jahr 1964 gründen sie zusammen die Marke “Blue Ribbon Nights” und lösen sich wenig später von Tiger. Mit dem Markennamen “Nike”gehen sie in die Laufhistorie ein. 1971 kommt der “Swoosh” auf den Schuh. Als Markengesicht katapultiert Micheal Jordan 1984 den Schuhhersteller aus Oregon in den Olymp.
Heute schätzt das Forbes Magazin den Wert des Unternehmens auf 25 Milliarden Dollar. 8,2 Milliarden Umsatz macht Nike jährlich. Über 1.180 Stores existieren weltweit, mehr als 90 Millionen Menschen folgen auf Instagram.
Die Herausforderung: Aus dem Kofferraumgeschäft ist eine Marke mit Expertise geworden. Aufwendige Technik wird in hochwertigen Designs verarbeitet. Der Kassenschlager ist Nikes Air-Kollektion. Der Clou: laufen auf Luftpolstern! In den Polstern sind dichte Gase enthalten. Diese treten nicht aus, sondern bewegen sich innerhalb des Polsters. So dämpfen sie jeden Schritt. Getreu des in der Schule gelernten Energieerhaltungssatz: Die Gesamtenergie bleibt immer erhalten. Sie kann nur umgewandelt werden. Und Nike hat das Konzept erfolgreich auf das eigene Unternehmen angewandt. So ist die Nike Air-Kollektion lediglich ein Erfolgsprodukt der Nike-Familie. Doch wie die Vorteile eines technisch ausgeklügelten Schuhs in einem Bild-Posting mit wenig Text darstellen?
Die Umsetzung: Nike nutzt das Baukasten und Rätsel-Prinzip. Die Viewer fühlen sich in ihre Kindertage mit Bauklötzen, Legosteinen und Wimmelbildern zurückversetzt. Die Fantasie wird neu entdeckt. Wo passt welches Teil hin? Warum ist ein Absperrband im Bild?
Der Blick bleibt hängen, wir setzen Teile zusammen, nehmen sie wieder auseinander. Etwas passt einfach nicht in unser erlerntes Konzept eines klassischen Schuhs. Die Leute interagieren, teilen und liken den Inhalt.
Der Erfolg: Summa summarum generiert das abstrakte Posting eine halbe Million Klicks! Dazu kommen die zahlreichen Erwähnungen in diversen Foren. Gut gedacht, exzellent gemacht!
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