#MADEinMV – smarte Köpfe, die uns bewegen
Über die Kampagne #MADEinMV:
In den Bereichen Digitalisierung, Marketing und New Work suchten wir die smartesten Macherinnen und Denker in MV. Unternehmerinnen, führende Mitarbeiter und Journalisten haben uns ihre Lokal Heroes vorgestellt. Das ist unsere Endauswahl.
Wie haben wir diese Liste zusammengestellt?
Diese Frage werden sich die meisten Leser stellen. Und das zu Recht. Listen wie diese haben nicht unbedingt einen guten Ruf. PR-Leute machen sowas zum Beispiel gerne mit Journalisten, denen sie schmeicheln wollen, mit dem Ziel, eine enge und am Ende gewinnbringende Bindung aufzubauen. Andere Publisher nehmen Geld dafür, und die vorgestellten Protagonisten kaufen sich ein. Nicht sehr authentisch.
Beides davon war deshalb für uns tabu. Wir wollten die Entscheidung nach anderen Aspekten treffen. Wir bewerteten unter anderem die Kreativität der Idee, den Erfolg und die Smarthaftigkeit der Umsetzung, und - für uns am wichtigsten: ihren gesellschaftlichen Wert. Unternehmen und Persönlichkeiten, die wir besonders schätzen, sind nicht nur für sich selbst erfolgreich. Sie geben auch der Gesellschaft etwas zurück. Das können Produkte sein, die wir uns schon lange erträumt haben. Das kann eine besonders nachhaltige Produktion sein. Oder eben ein kreativer Anstoß, der unser Zusammenleben und Miteinander verbessert. Auf diese Punkte sind wir eingegangen. Wir haben diskutiert. Namen gestrichen und doch wieder ergänzt.
Wir möchten uns bei allen Pitchenden, Teilenden und Mitmachenden bedanken. Jetzt zeigen wir Deutschland, was #MADEinMV für uns bedeutet.
Digitalisierung:
André Huysmann
ILWiA e.V. | Stralsund / Greifswald | ilwia.de
Der Pitch: Andre Huysmann – Internetpionier, Visionär und Netzwerker. Katapultiert die Pflege momentan mit ILWiA (Initiative Wohnen und Leben im Alter) in die Digitalisierung.
Die Story: Unsere Gesellschaft altert schnell. Wohnen und Pflege im Alter sind große Themen. So groß, dass es gleich mehrere Generationen umtreibt. André Huysmann bewegt genau hier einiges. Er will mit digitaler Technik das Leben von Senioren erleichtern – sodass sie möglichst lange in der eigenen Wohnung leben können. Das Smarthome für Oma, sozusagen.
Einer von vielen innovativen Ansätzen: Die rollende Musterwohnung. In einem LKW sind vier Wohnmodule und die entsprechenden digitalen Assistenzsysteme verbaut. Interessierte können alles anfassen und die digitalen Erleichterungen der Wohnung erleben. Huysmann und sein ILWiA-Verein vermieten dieses Tool unter anderem an Wohnungsgenossenschaften. Auch im Alltag kollaborieren Huysmann und seine Kollegen innerhalb ihres Vereins sehr digital. Sie verzichten komplett auf Papier und setzen auf Messenger-Dienste und Tools wie das Redaktions-Werkzeug Trello.
Maximilian Block
advocado GmbH | Greifswald | advocado.de
Der Pitch: Maximilian Block – hat in Greifswald nicht nur ein tolles digitales Produkt entwickelt, sondern macht mit seiner Plattform Advocado das Leben für viele Menschen leichter.
Die Story: Menschen brauchen manchmal Anwälte. Doch einige fürchten sich vor dem Gang zum Advokaten. Sie können die Kosten für einen Rechtsbeistand nicht einschätzen und befürchten, dass mögliche finanzielle Probleme mit dem Gang zum Anwalt eher noch viel größer als kleiner werden. Das ist nicht nur ungünstig für die Rechtssuchenden, sondern auch ein Ärgernis für die rechtschaffenen Anwälte, die unter dem dubiosen Ruf einiger ihrer Kollegen leiden. Maximilian Block und sein Team bei Advocado haben dieses Problem in ihrem Greifswalder Headquarter gelöst – und zwar digital.
Auf advocado.de bekommen Rechtsuchende eine erste kostenlose Experten-Einschätzung für ihren individuellen Fall. Diese beantwortet auch die Frage, ob ein juristischer Beistand in dem vorgestellten Fall überhaupt sinnvoll ist. Wird die Zuhilfenahme eines Anwalts empfohlen, gibt es eine klare und verbindliche Kostenprognose. Ein manchmal nebulöser Prozess wird auf einmal in 4K dargestellt, hochauflösend und klar. Über 25.000 Anfragen haben Block und sein Team über advocado.de bereits beantwortet. Der verdiente Lohn: eine Erwähnung im Innovationsreport des Wirtschaftsmagazins brandeins.
Tobias Gebhardt
GWA Hygiene GmbH | Stralsund | gwa-hygiene.de
Der Pitch: Tobias Gebhardt - ist ein Vorbereiter und Wegbegleiter der Startup-Szene in Mecklenburg-Vorpommern. Er hat immer ein offenes Ohr für Gründer und Gründungswillige.
Die Story: Das Tempolimit ist ein wichtiges Thema, und es ist gut, dass wir darüber sprechen. Jeder Verkehrstote ist einer zu viel. Doch warum sprechen wir eigentlich so selten und verhältnismäßig unemotional über Krankenhauskeime? 15.000 Menschen sterben jedes Jahr an Infektionen in Krankenhäusern. Manche Hochrechnungen vermuten sogar bis zu 40.000 Todesfälle. Behörden gehen von insgesamt 500.000 Infizierungen aus.
Tobias Gebhardt vertreibt für sein Unternehmen, die GWA Hygiene aus Stralsund, ein Produkt, dass die hygienischen Bedingungen in den Krankenhäusern digital steuert und damit die Bedingungen für Patienten verbessert. Es ist eine Innovation, die sogar mit langfristiger Kosteneffizienz winkt – also den Krankenhäusern ein wirtschaftliches Argument für die lebensrettende Technik bietet.
Doch Gebhardt ist nicht nur beim Thema Hygiene ein wichtiger Anschieber. Er unterstützt auch im ganzen Bundesland Start-Ups und junge Unternehmer.
New Work:
Katrin Pape
MVCon Innovation Lab | Rostock | vote2work.com
Der Pitch: Unter dem Motto "Arbeit neu gedacht", schafft sie mit der App Vote2Work eine neue Form der flexiblen Personaleinsatzplanung.
Die Story: Katrin Pape hat mit ihrem Team eine innovative Software-Lösung entwickelt. Vote2Work ermöglicht die flexible Steuerung von Schichtplänen in Echtzeitkommunikation. Mitarbeiter können so effizient eingesetzt werden und ihre bestmögliche Leistung für das Unternehmen entfalten. Gerade für KMUs, die aktuell noch auf Papierdokumente und übersichtliche Excel-Dateien zur Schichtplanung setzen, ist die App interessant. Das Ziel von Vote2Work: den digitalen Flow in die Offline-Zusammenarbeit bringen.
Das besonders Sympathische an Vote2Work: Die App berücksichtigt auch das Wohl der Mitarbeiter. So gehören informative Mitarbeiterseiten und die frühzeitige Erkennung von Mehrarbeit zu den Kernfunktionen des Produkts. Arbeit soll mit Vote2Work nicht nur effizient, sondern auch fair für die Mitarbeiter verteilt werden.
Steffen Himstedt
Trebing & Himstedt Prozeßautomation | Schwerin | t-h.de
Der Pitch: Steffen Himstedt - Er hat MV immer die Treue gehalten und gemeinsam mit Stefan Trebing vor fast 27 Jahren seine eigene Firma gegründet. Er bietet nicht nur zahllosen Mitarbeitern einen Arbeitsplatz – sondern er setzt sich täglich dafür ein, dass auch junge Menschen früh Einblicke in die IT und Arbeitsalltag gewinnen. Frauen werden in diesem Unternehmen stark gefördert (wir haben in unserem IT-Unternehmen eine Frauenquote von 36%).
Die Story: Dieses Büro atmet New Work aus jeder Pore. Bei Trebing und Himstedt wurden nämlich fast alle Einzelbüros und Einzelschreibtische abgeschafft. Für jeden Arbeitseinsatz gibt es hier den passenden Arbeitsplatz: Ob bei Recherche- und Lesezeiten bequem im Sessel, plaudernd in Telefonkabinen oder beim intensiven Teamwork in flexiblen Büros mit verstellbaren Wänden. Schließlich ist Arbeit nicht jeden Tag gleich – und sie kann von Tag zu Tag eine andere Umgebung erfordern. Oder wie Christoph Magnussen GrowSmarter.de sagte: Das Büro ist nur ein Tool der Kollaboration.
Über sein eigenes Unternehmen hinaus fördert Steffen Himstedt in Mecklenburg-Vorpommern aktiv agile Arbeitsstrukturen.
Veronika Schubring
fint - Gemeinsam Wandel gestalten | Rostock | fint.team
Der Pitch: Veronika Schubring – Sie ist mit den Gründungen von "fint - Gemeinsam Wandel gestalten", der Kreatopia Konferenz und vielem mehr ein Top Role Model in MV.
Die Story: Das Warnowvalley klingt nach dem Resultat einer durchzechten Einstandsparty der IT-Studenten in Rostock. Tatsächlich ist das Warnowvalley aber kein Ideen-Gespenst, sondern längst Wirklichkeit. Dank Veronika Schubring.
Sie hat in Rostock gemeinsam mit ihren Kolleginnen ein innovatives Netzwerk für Kreative entwickelt. Je nach Projekt realisieren die Freiberufler in flexiblen Teams Projekte für Unternehmen in der Wirtschaft und in der öffentlichen Verwaltung. Die Expertin für Prozessoptimierung und Design Thinking zählt dabei zu den innovativsten Frauen des Bundeslandes – und ist damit einer der leistungsstärksten Denk-Motoren für MV.
Marketing:
Christian Pietsch
Gusti Leder GmbH | Rostock | gusti-leder.de
Der Pitch: Christian Pietsch – zeigt der mit der Gusti Leder GmbH, dass Qualität, Nachhaltigkeit und Transparenz in der Taschenindustrie funktionieren.
Die Story: Wer in Berlin-Friedrichshain mit Lederschuhen erwischt wird, ist so sicher wie ein Roastbeef im Löwengehege. Natürlich nur ein "Spaß" mit einem Minifünkchen Restwahrheit.
Wer Leder tragen möchte, es aber trotzdem halbwegs nachhaltig mag, findet in Rostock eine Alternative. Und die heißt: "Gusti Leder". Von dort vertreibt Gründer Christian Pietsch hochwertige Lederprodukte. Zum Beispiel Taschen, Sattel und Schreibwarenprodukte. Die lässt er in Indien und Marokko von Familienunternehmen herstellen. Gegerbt wird mit pflanzlichen Mitteln und nicht wie in der Mainstream-Lederwirtschaft mit der Chemiekeule. Die faire Bezahlung der Produzenten ist für Pietsch der Kern seiner Unternehmensphilosophie.
Auch in seinem Online-Shop trifft Tradition und auf Moderne. Natürliche Produkte, ökologisch und zu fairen Preisen hergestellt, werden in einem modernen E-Commerce-Umfeld angeboten. Damit erfüllt Pietsch mehr als nur den Need der Konsumenten.
Govinda Thaler
Lunch Vegaz GmbH | Rothenklempenow | lunchvegaz.de
Der Pitch: Govinda Thaler - er bietet leckeres, nachhaltiges Essen, verpackt in modernen Marketing - aus Vorpommern für deutsche Großstädte.
Die Story: Mecklenburg-Vorpommern steht kulinarisch für Heringsfilet in Tomatensoße aus der Rügenfisch-Dose. Aber das ist nur ein Klischee. Denn das wohl spannendste vegane Küchenprojekt Deutschlands kommt aus Vorpommern. Unternehmer Govinda Thaler lässt in einem Gutshaus in Rotheklempenow vegane Fertiggerichte kochen. Hochklassig im Geschmack und durch die spezielle Vakuumierung auch noch nährstoffreich auf dem Teller.
Über seinen Online-Shop LunchVegaz vertreibt er seine Produkte im ganzen Land. Mittlerweile schwören sogar einige fleischfanatische Kassler-Fetischisten auf die Chili sin carne aus Vorpommern.
Karen Löhnert
sleeperoo GmbH | Hamburg (MV-Süd) | sleeperoo.de
Der Pitch: Karen Löhnert - für ihren Shootingstar sleeperoo. Eine sichere Top-Position kündigen, um ein revolutionäres Produkt zu entwickeln, verdient Respekt. Inzwischen wurde der harte Weg mit dem Innovationspreis im Tourismus belohnt. Außerdem hat Karen Dagmar Wöhrl in "Die Höhle der Löwen" überzeugt.
Die Story: Mecklenburg-Vorpommern ist ja ein Tourismus-Land. Ach, was soll die Zurückhaltung: Wir sind der deutsche Meister im Tourismus. Wir sind der FC Bayern München dieser Branche, nur dass wir Hochdeutsch sprechen und bis auf ein paar Ausnahmen überwiegend sympathisch sind.
Doch auch im Tourismus bedeutet Stagnation irgendwann Absturz. Es braucht Veränderung, neue Impulse. Karen Löhnert hat eine Idee entwickelt, die so fantastisch ist, dass wir sie gerne mit der ganzen Republik teilen: das sleeperoo. Das ist ein moderner Schlafwürfel, ein Premium-Zelt, das an besonderen Orten aufgestellt wird. Auf hohen Gebäuden mit toller Aussicht. Oder auf einer Alpaka-Farm. Oder im Museum. Es schafft neue Übernachtungsplätze und für Unternehmen, die Besucher anziehen wollen, ist der Schlaf-Cube eine vielversprechende Marketing-Option. Das sleeperoo erfüllt die Träume von kleinen und großen Kindern. Und was kann ein Unternehmen mehr leisten, als genau das zu tun: Wünsche wahrmachen.
Zehnmal die Zehn.
Symbolisch, auf dem zehnten Platz, zehn weitere Namen, die uns liebevoll gepitcht wurden, die toll sind und einfach auch zu #MADEinMV gehören:
- Wolfgang Blank, IHK Greifswald
- Judith Kenk, Netzwerk Seenplatte
- Gabriel Rath, Ostseesparkasse Rostock
- Kati Wolfgramm, Frauenbildungsnetz M-V e.V
- Manuela Kuhlmann, PR-Agentur
- Matthias Petri, 4Media
- Martin Horst, 13Grad
- Claus Ruhe Madsen, Möbel Wikinger
- Franziska Götsche, Jackle & Heidi
- Carsten Mahrenholz, COLDPLASMATECH
to be continued:
Wir vergeben übrigens mit einer unabhängigen Jury in den Kategorien Digitalisierung, New Work und Marketing jeweils einen Award, zum Anfassen und Fühlen. Austragsort der Preisverleihung: Der Mittelstandsempfang Mecklenburg-Vorpommern am 21. März in Neubrandenburg. Wir werden berichten. Wer live dabei sein will, kommt gerne vorbei! Weitere Infos und Anmeldung gibt es unter mittelstandsempfang.de.
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