Diversität als Grundlage einer neuen Lernkultur
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Diversität als Grundlage einer neuen Lernkultur

Um in Zukunft erfolgreich zu sein in einer zunehmend komplexer werdenden Welt, müssen Unternehmen dringend an ihrer Lernkultur arbeiten. Dafür spielt das Thema Diversität eine große Rolle. Ein Kommentar.

von Gabriel Rath
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"Nivea ist für alle da." Mit diesem Slogan startete Industrieriese Beiersdorf im Juni eine große Kampagne und veröffentlichte in Zusammenarbeit mit Drag Queen Olivia Jones eine regenbogenfarbene Cremedose. Der Appell von öffentlichkeitswirksamen Aktionen wie dieser in Richtung Offenheit, Toleranz und Mut ist richtig und wichtig, hinterlässt aber oft einen faden Beigeschmack von Image getriebener Kampagnendenke.

Tatsächlich wird Diversität vielerorts gepredigt, aber nicht wirklich gelebt. Alter, Behinderung, ethnische Herkunft und Nationalität, geschlechtliche Identität, Religion, Weltanschauung, sexuelle Orientierung und soziale Herkunft sollten kein Stolperstein, sondern Ausdruck einer positiven Kultur des voneinander Lernens sein.

Doch bis zu diesem Selbstverständnis ist es leider oft noch ein weiter Weg. Viele Organisationen handeln nur aus einem gewissen Fairness-Ansatz heraus. Sie kümmern sich um die Erfüllung der Gesetze und die Einhaltung rechtlicher Vorgaben, wie etwa beim Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz. Sie setzen Behinderte- und Frauenbeauftragte ein, ändern jedoch nichts an den Strukturen.
Was ich jedoch vermisse ist das Selbstverständnis, dass Mitarbeiter erst einmal Menschen sind, die unterschiedliche Talente und Perspektiven mitbringen, die wiederum extrem wertvoll sein können für das Unternehmen – vorausgesetzt sie werden erkannt und gefördert.

In der heutigen VUCA-Welt Ein Akronym aus der Führungstheorie. Das V steht für Volatility, das übersetzt Flüchtigkeit bedeutet. Das U steht für Uncertainty, Unsicherheit oder Ungewissheit. C meint Complexity, also die Komplexität. Und das A steht für Ambiguity, was übersetzt Mehrdeutigkeit bedeutet. brauchen wir Teams, die kreativ zusammenarbeiten und voneinander lernen. Nur wenn die Mitarbeiter ihr Potenzial jeden Tag aufs Neue voll einbringen können, wenn Wertschätzung und Zusammenhalt zentrale Werte sind, können auch Vorurteile sukzessive abgebaut werden. An dieser Stelle kommt der Unternehmensführung eine zentrale Aufgabe als Gestalter zu und sollte sich schon im Recruiting bemerkbar machen. Learning by doing.

In diesem Artikel
Gabriel Rath

Gabriel, Jahrgang 1980, ist seit Januar 2020 als Stratege bei MANDARIN MEDIEN an Bord. Zuvor rief er auf Seiten der OstseeSparkasse Rostock einen Corporate Blog mit den zugehörige Social Media Kanälen ins Leben und schrieb die Kolumne "Daddymodus" beim Rostocker Stadtmagazin "0381" sowie diverse Gastartikel für T3N und die Huffington Post. Außerdem bloggt der dreifache Mädchenpapa seit mehr als 10 Jahren auf seiner Seite gabrielrath.com.

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