Was bringen transparente Löhne?
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Was bringen transparente Löhne?

Eine klare Gehaltsregelung, maximale Transparenz und Mitbestimmung: Der Kondomhersteller einhorn setzt neue Akzente. Warum sollten andere Unternehmen da abkupfern? #nureinefrage mit einhorn-Marketer und Kommunikator Markus Wörner.

von Kevin Friedersdorf
Markus Wörner gestaltet für einhorn Marketing und Kommunikation. © Markus Wörner

Kein Geschwätz: Im Format #nureinefrage stellen wir Macherinnen und Machern nur eine relevante Frage. Die Antworten sind mal kurz, mal umfassend, vielleicht auch nur einen Satz lang. Lass Dich überraschen!

In einem umfassenden Blog-Beitrag stellt ihr euer Gehaltssystem vor. Man erfährt: Ihr habt einen Gehaltsrat, der die Gehälter verhandelt. Das höchste Gehalt darf maximal dreimal so hoch sein wie das niedrigste. Ihr berücksichtigt Kinder und die persönliche Selbsteinschätzung. Vor allem: alle Löhne sind für alle einsehbar. Was bringt euch diese extreme Transparenz und Fairness - und warum sollten auch andere Unternehmen dieses Modell übernehmen?
Das ist für uns eine ganz logische Konsequenz. Transparenz und Fairness sind bereits im Kern des Unternehmens verankert. "Unfuck the economy" ist unsere Mission, da wir der Überzeugung sind, dass erfolgreiches Unternehmertum eben kein Gegensatz zu Nachhaltigkeit, Fairness und Transparenz ist. Keiner von uns arbeitet wegen der Kondome bei einhorn. Die sind sehr gut, aber uns geht es um die Vision. Das ist die Basis unseres Tuns und das sind die Werte, die wir täglich in unserer Unternehmenskultur leben. Die Entscheidung zur Gehaltstransparenz hat das gesamte Team zusammen auf einem unserer Offsitesca. alle sechs Monate fährt das komplette Unternehmen in den "Urlaub", um an jeweils anderen Orten über wichtige Themen zu sprechen und sich Feedback zu geben. Das kann Thailand sein oder eine Wandertour in Brandenburg. getroffen.

"Unfuck the economy" bedeutet dann eben nicht nur faire Produkte herzustellen und seine Gewinne zu reinvestieren, sondern es bedeutet auch möglichst glückliche Mitarbeiter zu haben. Und das tut dem unternehmerischen Erfolg sogar gut. Wir glauben fest daran, dass es besser ist wenn 20 Personen Ideen entwickeln und nicht nur die Personen in der Chefetage.

So viel Urlaub, wie sie wollen

Deswegen gibt es bei uns keine Hierarchen, alle haben soviel Urlaub, wie sie möchten und Gehälter sind komplett transparent. Wir glauben nicht, dass klassische Hierarchien der Weg zu hoher Mitarbeiterzufriedenheit und zu hoher Motivation sind. Da fehlt dann oft die Identifikation mit dem Arbeitgeber und die Fluktuation ist hoch. Das fühlt sich für viele mehr als Job und nicht als Beruf an. Eine hohe Fluktuation und eine niedrige Motivation sind am Schluss eben auch hohe Kosten, die ein Unternehmen tragen muss. Da investieren wir lieber in die Zufriedenheit jedes einzelnen. Deswegen gibt es auch viele Goodies, die wir zusätzlich anbieten.

Das beginnt mit kostenlosen Massagen, Mittagessen und Drinks, arbeiten wann und von wo man möchte und geht bis zu kostenfreien Therapiestunden, die man nehmen kann. Darum kümmert sich unsere Happiness Managerin. Was die Gehälter betrifft, gibt es in klassischen Hierarchien immer den berühmten Flurfunk, das habe ich früher auch selbst erlebt. Da gehen dann Gerüchte um, Misstrauen entsteht und am Schluss entsteht Unzufriedenheit, manchmal sogar grundlos. Wenn alle auf Augenhöhe sind, ist es eigentlich nur logisch, dass alles für alle zugänglich und transparent gemacht wird. Da darf auch vor den Gehältern nicht zurück geschreckt werden.

Jeder bekommt, was er benötigt

Ich bin selbst im Gehaltsrat und natürlich merkt man, dass es auch bei uns ein sehr emotionales Thema ist, dass mit vielen Wünschen, aber auch Ängsten verbunden ist. Das transparente System stellt zuerst einmal sicher, dass alle gerecht und ihrer Lebenssituation entsprechend behandelt werden. Das Gefühl, gerecht behandelt zu werden, hat einen großen Einfluß auf das Verhalten und die Motivation eines jeden einzelnen. Deswegen ist es wichtig individuelle Lebenssituationen einzubeziehen. Diese sind für jeden unterschiedlich, deswegen gibt es beispielsweise direkt mehr Gehalt, wenn man Kinder hat. Das sorgt dafür, dass nicht die am meisten bekommen, die am Besten verhandeln, sondern jeder das bekommt, was er für sich und seine Situation benötigt. Das ist dann auch wirklich fairstainablelWortspiel aus fair und sustainable (nachhaltig)..

Quick & Dirty

Deine ungefilterte Arbeitszeit: Ich arbeite bei einhorn, da gibt es keine Arbeitszeit.

Mein Lieblingstool: Google Inbox.

Diese Personen inspirieren mich: Joe Strummer, Malcolm X, Marvin the Martian.

Meine größte Herausforderung: Pasta al dente hinbekommen.

So komme ich auf gute Ideen: Pasta machen.

In diesem Artikel
Kevin Friedersdorf

Ist Gründer und Geschäftsführer der Digitalagentur MANDARIN MEDIEN. Seit September 2018 ist er Herausgeber von GrowSmarter.

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